ZCH038 Der Weltfrieden ist ein grosser, rostiger Metallklotz


veröffentlicht am 10.09.2014

Diese Woche mit dabei: eine Testfahrt im Auto der Zukunft, die Stadt der Museen und ein Spiel aus der Vergangenheit. Viel Spass!

In dieser Folge mit dabei:

avatar
Ferdi
avatar
Thomas

Show Notes


10 responses to “ZCH038 Der Weltfrieden ist ein grosser, rostiger Metallklotz”

  1. Zunächst einige Bemerkungen zum Thema Tesla:

    – die direkte Beschleunigung die Thomas anspricht kommt von den Elektromotoren. Der Vergleich mit normalen Autos die man sonst so fährt ist natürlich nicht fair, den diese dürften ~100 PS haben…
    Das wirklich brachiale an dem Tesla ist aber das Drehmoment – von 0 bis 210 km/h ziehen die Elektromotoren mit konstantem Drehmoment und beschleunigen die Karre konstant. Bei einem klassischen Verbrennermotor ist da noch ein Getriebe dazwischen (benötigen die Elektromotoren halt einfach nicht). Beim Getriebe wählt man beim Beschleunigen im idealfall natürlich den Gang mit dem höchsten Drehmoment – aber wir fahren zu 99 % in einem nichtidealen Drehmoment, da dieses einfach nicht konstant ist, sondern Dieselmotoren bei rund 2500 Umdrehungen und Benziner bei rund 3500 Umdrehungen ihr maximales Drehmoment haben, darunter und darüber ist die Leistung geringer. Also selbst mit 300 PS fährt man ständig mit nichtidealem Drehmoment. Das man wie beim Tesla also immer seine vollen Pferdchen abbekommt ist man sich einfach nicht gewohnt…

    – Meine einzige Kritik am Tesla ist im Moment noch das Gewicht. Über 2.1 Tonnen ist einfach gewaltig. OK, beim Fahren merkt man davon nichts, da er einfach brutal agil ist und dann juckt es ja auch keinen. Aber 500 kg nur um die Energie mit mir rumzuschleppen wird man hoffentlich in 10 jahren darüber lachen… 500 kg Batterien für 400 km Reichweite? Da schleppt man doch besser 16 liter Diesel mit??
    Versteht mich nicht falsch, aber hier vermute ich Potential für weiteren Fortschritt 🙂
    Zumal der Tesla zwar kein CO2 ausstösst, dafür aber ordentlich Strom verpulvert. Mit 85 kWh (für 400km mit sparsamem Fahrstil) verbraucht er immerhin Strom für rund 6 Sfr. pro 100 km (Basel 0.3 Sfr. pro kWh)… Mit einem modernen Diesel komme ich da auch für 7 Franken weg… Wir haben in unserem Haushalt (2 Personen) im vergangenen Jahr keine 1000 kWh verbraucht – nur so zum Vergleich.
    Der Stromverbrauch lässt sich natürlich senken, wenn das Auto statt 2 Tonnen z.B. nur eine wiegen würde 🙂

    – Bei den Kosten für ein Fahrzeug habt ihr euch deutlich verrechnet! Der TCS rechnet mit 60-70 Rp. pro km. Unseren Fiat fahren wir im Moment für 45 Rp. pro Kilometer (inkl. Abschreibung). Die Dieselkosten machen dabei nur rund 10 Rp. pro Kilometer aus. Autofahren ist Luxus und auch ein Auto das nicht gefahren wird kostet rund 400 Sfr. im Monat – das kann man sich als Autofahrer schönreden, wer rechnet rechnet aber so 🙂

    BTW:
    ich habe zwar noch nicht rausgefunden wer das brauchen könnte aber ich denke das Kozept ist interessant:
    https://www.catch-a-car.ch/
    Bei der Registrierung könnt ihr den Promo-Code CATCH7MW eingeben (der Promo-Code kann vom 14. bis 28.09.2014 verwendet werden) die Karte kostet dann 5 Sfr. statt 25 Sfr.

    • Bin einverstanden mit der Gewichtskritik. Da könnte man noch einiges rausholen. Ich wäre auch noch gespannt, wie es mit dem Energie-Verbrauch aussieht, wenn das Auto selbst fahren würde.

      Zu den Kosten: was hatten wir denn behauptet? Kann mich nicht mehr erinnern 🙂 Deine Berechnung überrascht mich nicht, das Ganze ist echt teuer.

      • Da war so eine Aussage “das Benzin wären die Hauptkosten” – das stimmt leider nur solange man mit dem Auto der Eltern fährt 🙂

  2. Schön zu hören, dass es mit eurer Probefahrt geklappt hat. In Basel war es eher unproblematisch einen Termin zu bekommen, allerdings ist die Investmentbanker-dichte in Zürich auch deutlich höher… Ein paar weitere Tesla Anmerkungen meinerseits:

    -Der stattliche Preis des Model S (und des Model X) ist wohl zu einem recht grossen Anteil der Kosten der Litium Akkus geschuldet. Dieser wird aber in den nächsten Jahren voraussichtlich drastisch sinken, da die Gigafactory, die zur Zeit in Nevada gebaut wird, die Produktionskapazität und damit die Verfügbarkeit der einzelnen Akkus signifikant erhöhen und den Preis damit senken wird. Zum Geplanten Start der 3. Generation von Fahrzeugen der Marke Tesla (irgendwann 2017 oder so) werden die wohl weitaus erschwinglicher werden (oder zumindest ist das der Plan).

    -Hierzulande sind die ökologischen Argumente für ein Elektrofahrzeug dank des relativ hohen Strompreises tatsächlich stärker als die ökonomischen. Bei einem Wechsel von chemischer zu elektrischer Energie ist immer eine eindrückliche Änderungen in den Verbrauchswerten zu verzeichnen. Ich gehe mal davon aus, dass Bernhard mit Gas kocht und heizt und sein Stromverbrauch daher so niedrig ist. Sollte das so sein wäre die Umstellung auf eine elektrische Küche/Heizung zwar unterm Strich ungefähr Kostenneutral (oder vermutlich sogar etwas teurer, Gas ist in Basel zumindest im Vergleich zum Strom recht günstig), die CO2 Bilanz würde sich allerdings drastisch verbessern, zumal der Strom sehr CO2 arm produziert wird. Das gleiche gilt für Elektrofahrzeuge, Stromkosten kompensieren Treibstoffkosten zu einem erschreckend hohen Anteil (Supercharger mal aussen vor gelassen), ökologisch macht das ganze aber Sinn…

    • Wir kochen mit Strom 🙂 Geheizt wird mit Fernwärme… Meines Wissens kommt diese teilweise aus der Müllverbrennungsanlage…

      • Ok, bei einer elektrischen Küche ist ein Verbrauch von unter 1MWh/Jahr doch erstaunlich wenig. Fernwärme würde in Basel ursprünglich hauptsächlich durch die Müllverbrennungsanlage produziert, durch das Wachstum des Netzes wurden mittlerweile Holz und Erdgas betriebene Blockheizkraftwerke zugefügt.

        • Wir haben beim Einziehen alle Lichter durch Energiesparlampen ersetzt – im Gegensatz zu unserem Vormieter verbrauchen wir die Hälfte… Bei uns wird aber auch nur ein mal am Tag gekocht und der Kühlschrank ist relativ neu.

    • Die Akkus sind sicher teuer. Hinzu kommt wohl auch, dass die Herstellung der Akkus nicht gerade umweltschonend ist.
      Eine schöne Utopie wäre: effizienter ÖV für die Massen und zusätzlich eine Art Elektro-Carsharing. Umso besser, wenn die Autos selbst fahren.